Umfrage unter Führungskräften räumt mit Stereotypen auf und belegt
Handlungsbedarf für Politik und Personalpolitik
26. November
2014 – Eine gemeinsame
Studie des Berufsverbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE – DFK zusammen mit der
Businessplattform für Senior Experten
MASTERhora zum Altersbild der Arbeitnehmer 55 + in Deutschland
fördert neueste Erkenntnisse zu dem Bild älterer Fach- und Führungskräfte sowie
deren tatsächliche Erwartungen an Politik und Personalpolitik zu Tage. Der
Studie liegen Befragungsergebnisse von 1.134 Führungskräften zu Grunde. Demnach
wünschen sich ganze 76,4 Prozent der befragten Führungskräfte, über die gesetzliche
und tarifliche Regelaltersgrenze hinaus zu arbeiten.
„Das Bild älterer Beschäftigter und der Umgang mit ihnen muss sich
von Grund auf ändern. Wir brauchen die Erfahrung älterer Führungskräfte und
Mitarbeiter in Zukunft mehr denn je. Erforderlich sind konkrete politische und
personalpolitische Maßnahmen, die zu einer Veränderung überholter Stereotypen,
hin zu mehr Wertschätzung und mehr Flexibilität führen“, so Dr. Ulrich
Goldschmidt, Vorstandsvorsitzender des Verbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE - DFK. „Politik
und Wirtschaft sind mehr denn je gefragt, schnell wirksame Modelle der
Beschäftigung im Alter zu etablieren“, so Marion Kopmann, Demografieexpertin
und Gründerin von MASTERhora. „In Anbetracht des massiven Fachkräftemangels
können und dürfen wir nicht auf dieses Potenzial verzichten.“
Politische Forderung: Mehr Flexibilität
Eine besonders aktuelle Bedeutung hat die Umfrage im Zusammenhang
mit dem Regierungsvorhaben erhalten, die Möglichkeiten für die Inanspruchnahme
einer Teilrente für ältere Arbeitnehmer zu erweitern. Dies stößt auf breite
Zustimmung der Umfrage-Teilnehmer: Ganze 85,1 Prozent der Führungskräfte im DFK
wünschen sich solche Möglichkeiten. Bei der Vertiefungsfrage, in welcher Höhe
ein solcher Zuverdienst möglich sein sollte, war sich mehr als die Hälfte der
befragten Personen (54,2 Prozent) einig, dass dies in unbegrenzter Höhe erlaubt
werden sollte. 19,9 Prozent würden einen Hinzuverdienst bis zur Höhe des
letzten ruhegehaltsfähigen/zu versteuernden Einkommens befürworten, 11 Prozent
stimmen einer Möglichkeit des Hinzuverdienens bis zur Höhe des
Durchschnittsverdienstes zu.
Umparken im Kopf: Das Bild des Alters
Insgesamt herrscht bei den Führungskräften ein positiv geprägtes
Altersbild im Hinblick auf Kompetenz, Erfahrung und Wissen. Entgegen der
Vermutung, ältere Mitarbeiter interessierten
sich nicht mehr für Aus- und Weiterbildung, bekunden Ältere starkes Interesse
an Weiterbildung und stehen neuen Aufgaben und Veränderungen offen gegenüber.
Trainings, Jobrotation, Weiterentwicklung kämen allerdings oftmals zu kurz. Ein
Resümee der Studie: Mit Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit ist es bei weitem
nicht getan. Die Personalentwicklung muss sich auf die ältere Generation
dringend einstellen.
Kopmann: „Der größte Handlungsbedarf basiert auf dem Wunsch,
länger aktiv im Berufsleben zu sein. Insbesondere fordern die Teilnehmer
bessere Hinzuverdienstmöglichkeiten und attraktive Teilrentenmodelle, die
jeweils ein wirkliches „Ausgleiten“ aus dem Erwerbsleben erst ermöglichen.“
„Wissenstransfer und Zusammenarbeit von Jung und Alt sind die Themenfelder, in
denen Politik und Wirtschaft nun gefragt sind“, ergänzt Dr. Goldschmidt.
Des Weiteren beklagen die Fach- und Führungskräfte in der Studie,
dass die Wertschätzung für die Erfahrung und das Wissen älterer Kollegen in den
Unternehmenskulturen nicht verankert sei. Hier bestünde enormer Nachholbedarf.
Das Zusammenstellen und Führen von altersgemischten Teams, bei denen Jung und
Alt ihre Stärken wertschätzend einbringen, ist demnach einer der Schlüssel, mit
dem der demografische Wandel erfolgreich gemeistert werden kann.
Über die Studie
Der Studie liegen Befragungsergebnisse von 1.134 Führungskräften
zu Grunde, mit dem Ziel, das Fremdbild von Führungskräften gegenüber Fach- und
Führungskräften im Alter von 50+ mit dem Eigenbild der Fach- und Führungskräfte
abzugleichen. Die Arbeit wurde im Rahmen einer Masterthesis an der SRH
FernHochschule Riedlingen im Studiengang Wirtschaftspsychologie, Leadership und
Management unter den Mitgliedern des Verbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE – DFK
zusammen mit der Businessplattform für Senior Experten MASTERhora durchgeführt.
Die Befragung war branchenweit angelegt, über 90 Prozent der Befragten sind
Geschäftsführer, Vorstände, Leitende Angestellte oder Angestellte mit Personalverantwortung.
Der überwiegende Teil dieser Führungskräfte ist in Unternehmen
mit mehr als 1.000 Mitarbeitern tätig.
Pressekontakt:
Jana Wülfing,
Silberrücken GmbH, Tel. 069-770 62 67 17, j.wuelfing@masterhora.de
Über MASTERhora:
MASTERhora ist die führende Business-
und Wissensplattform für ältere Fach- und Führungskräfte in Deutschland. Das
Webportal bietet Unternehmen und Experten die Möglichkeit, Wissen über Foren
und so genannte Campus-Modelle auszutauschen, sich enger zu vernetzen und
schließlich individuell gestaltet konkrete Arbeitsverhältnisse einzugehen. Damit
schafft die Plattform eine ideale Schnittstelle zur Lösung des akuten
Fachkräftemangels in Deutschland. Aktuell bewegt sich die Zahl der
registrierten Fachleute im vierstelligen Bereich. Das Businessportal wird von
großen Unternehmen wie RWE Power oder IDS ebenso genutzt wie von vielen
Mittelständlern.